
légèr’été

Beschwingt und leichtfüssig mit einer Prise Frühlingsmelancholie!
🎵 Programm:
W. A. Mozart, Klavierkonzert Nr. 23 in A-Dur, KV 488
J. Sibelius, «Valse Triste» op. 44
F. Schubert, Sinonie Nr. 5 in B-Dur, D 485
Solistin: Sandra Hamburger
📍 Wann & Wo:
Freitag, 2. Mai 2025, 19:30 Uhr
Kirche St. Karl, Luzern
🎫 Tickets:
Erwachsene 25 | Studierende & Lernende 15 | Kinder U16 gratis
Programm
Frühling heisst Übergang. Er ist ein Zwischending vom kalten, trostlosen Winter hinein in den üppigen, wohligen Sommer. Im Frühling geniessen wir bereits erste Sonnenstrahlen, die erste Wärme. Dennoch bleiben die Nächte kalt, manchmal frostig. Eben doch erst ein milder, ein legerer Sommer.
Frühling ist aber auch Neuanfang. Frühling ist Abschied. Vom Vorjahr und dem Vergänglichen. Von Vertrautem und Bekanntem. Er ist das Hintersichlassen und der zaghafte, hoffnungsvolle, zuweilen etwas naive Blick auf die Zukunft. Dem Frühling gelingt dies spielerisch und leicht.
So leicht, dass er beinahe unbemerkt vorbeizieht und nicht mehr ist, sondern bald schon war. Der Frühling lehrt uns also, trotz allem die Zuversicht auf die kommende bisweilen ungewisse Zeit zu bewahren. Lasst uns gemeinsam mit dem Campus Orchester auch im Alltag frühlingshafter sein!
W. A. Mozart, Klavierkonzert Nr. 23 in A-Dur, KV 488
Das Klavierkonzert Nr. 23 ist eines der berühmtesten Werke von Wolfang Amadeus Mozart und eines der beliebtesten Klavierkonzerte überhaupt. Zusammengesetzt ist das Werk in drei unterschiedlichen, einzigartigen Sätzen.
Zu Beginn des ersten Satzes scheint die Musik ohne grosse Vorankündigung aufzutauchen und sogleich ihren heiteren Charakter zu zeigen. Dabei wirkt der erste Satz besonders leicht und zerbrechlich. Nicht zuletzt deswegen, da das Klavier stets etwas im Hintergrund bleibt, fast schon ein wenig schüchtern wirkt. Dominiert wird der Satz dabei vom stetigen Wechsel zwischen Bläsern und Streichern. Fast könnte man meinen, den noch kühlen, dennoch lebhaften Frühlingswind zu spüren.
Der zweite Satz hingegen ist durch und durch introvertiert und in besonderem Masse bewegend, beinahe wehmütig. Im Gegensatz zum vorangegangenen Satz übernimmt hier das Klavier klar die Führungsrolle, während das Orchester immer leicht versetzt das musikalische Thema aufnimmt, das besonders ergreifend wirkt. Dabei steht das Klavier zwar im Vordergrund, ohne jedoch aufdringlich, laut oder allzu schnell zu sein. Alles Gründe, weshalb gerade der zweite Satz zu Mozarts charakterstärksten Melodien zählt.
Sprunghaft, ungeduldig und optimistisch folgt der dritte Satz, der inhaltlich an das Gefühl des ersten Satzes erinnert, jedoch aufgeregter und ungeduldiger wirkt und dabei nicht von ungefähr an Klängen aus Mozarts Oper «Die Hochzeit des Figaro» erinnert, schliesslich hat Mozart zeitgleich an Passagen für die Oper gearbeitet.
Zusammengefasst ist das Klavierkonzert Nr. 23, 1786 fertiggestellt, ein hervorragendes Beispiel für Mozarts spätere Werke und ein Musterbeispiel für ein klassisches Klavierkonzert.
J. Sibelius, «Valse Triste» op. 44
Mit «Valse Triste» nimmt uns Jean Sibelius mit in seine finnische Heimat. Ein passender Titel für ein Werk, das 1904 als Bühnenmusik für das Drama «der Tod» geschrieben wurde.
Während des rund fünfminütigen Stücks erleben wir einen Walzer, typischerweise ein sehr freudiger und beschwingter Tanz, den Sibelius gegenteilig dazu nachdenklich, sogar schwermütig zeichnet, dennoch aber nahezu schwerelos wirkt.
Das orchestrale Stück beginnt zunächst zögerlich und zurückhaltend, bevor es zaghaft seinen verspielten Charakter offenlegt und sogar etwas Wien herauszuhören ist. Doch der musikalische Ausdruck bleibt stets melancholisch. Und so endet der «traurige Walzer», oder eben auf Französisch «Valse triste», wie er begonnen hat – leise und wehmütig.
F. Schubert, Sinfonie Nr. 5 in B-Dur, D 485
Franz Schuberts 5. Sinfonie entstand 1816 und war ursprünglich für eine kleinere, private Aufführung vorgesehen, in der Schubert selbst die Bratsche spielte. Zum Glück hat sie dennoch den Weg auf die grossen, öffentlichen Bühnen gefunden, denn wie kaum ein anderes klassisches Werk, fängt sie dieses typisch Frühlingshafte musikalisch ein.
Sie ist etwas wild und sprunghaft, stellenweise wieder ruhig und zurückhaltend. Hinzu kommt eine leichte Ermahnung, dass auch der schönste Frühling einmal vergehen wird. Aufgeteilt ist das Werk in vier Sätzen. Kennzeichnend für einen Frühlingstag, verzichtet dabei Schubert auf eine langsame musikalische Öffnung, sondern nimmt uns musikalisch sogleich in ein beschwingtes, unbekümmertes Gefühl mit.
Insbesondere der erste Satz ist dabei geprägt von tonalen Abwechslungen und rasch aufeinanderfolgenden, sich abwechselnden Themen. Wohingegen der zweite Satz insgesamt ruhiger, dunkler und auch stringenter wirkt. Das verborgene Verspielte ist zwar präsent, mag sich dennoch nicht durchsetzen. Dafür folgt mit dem dritten Satz wieder mehr Kraft wie auch musikalisches Volumen, wobei es Schubert auch gelingt, etwas mehr Spiel, dafür aber auch mehr Dramatik erlebbar zu machen. Bis im leicht verkürzten letzten Satz alle Gefühle nochmals vereint werden und das Gesamtbild der Sinfonie musikalisch nachzeichnen.
So vielschichtig die 5. Sinfonie wahrnehmbar ist, so passend ist sie zu einem 19-Jährigen Schubert, der zu dieser Zeit selbst auf der Suche nach seiner eigenen musikalischen Identität war. Ein Umstand, der nicht nur in seiner 5. Sinfonie erlebbar wird, sondern wiederum sinnbildlich für den Frühling stehen mag.
Solistin: Sandra Hamburger, Klavier

Sandra Hamburger (geboren 1992 in Basel) begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von sechs Jahren mit Klavier- und Violinunterricht. Ihre musikalische Begabung führte sie an die Musikakademie Basel, wo sie in die Studienvorbereitungsklasse aufgenommen wurde. Nach ihrem mit Bestnote abgeschlossenen Abitur setzte sie ihr Klavierstudium an der Hochschule für Musik Luzern bei Prof. Florian Hoelscher fort und absolvierte erfolgreich ihren Master of Arts in Music Performance. Weitere künstlerische Impulse erhielt sie von Prof. Markus Becker (Hochschule für Musik Hannover) und Benjamin Moser.
Als Preisträgerin verschiedener Wettbewerbe konzertierte sie bei renommierten Festivals wie dem Menuhin Festival Gstaad und dem Lucerne Festival sowie bei internationalen Konzertreisen nach Frankreich, Schweden, Italien und China. Sie trat mit Orchestern unter der Leitung von Dirigenten wie Dimitry Sitkovetsky, Heinz Holliger, John Nelson, James Gaffigan und Israel Yinon auf und musizierte dabei unter anderem im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL). Zusätzliche künstlerische Impulse erhielt sie in Meisterkursen bei namhaften Pianisten wie Michel Béroff, Robert Levin, Andrzej Jasiński, Hamish Milne und Martin Helmchen.
Neben ihrer Konzerttätigkeit widmet sie sich intensiv der Kammermusik und der Arbeit mit Sängerinnen und Sängern. Sie ist als Korrepetitorin bei Opern-, Operetten- und Musicalproduktionen tätig und begleitet regelmässig Meisterkurse im In- und Ausland. Zudem unterrichtet sie an der Stiftschule Einsiedeln.